Verkehrsclub überprüft Umsetzungen |
10 Jahre nach der Schlichtung zu Stuttgart 21

Zwei Punkte des Schlichterspruches seien aus VCD-Sicht weiterhin offen, aber wichtig: Die Einbindung der Gäubahn-Panoramastrecke in den Tiefbahnhof und eine Erweiterung des Tiefbahnhofs um ein 9. und 10. Gleis. Matthias Lieb: „Der Tiefbahnhof kann zwar nicht mehr um zwei Gleise erweitert werden, aber der Ergänzungsbahnhof könnte die Fahrplaneinschränkungen im Tiefbahnhof auflösen. Denn der bisher fehlende Nachweis gleicher Sicherheit im Tiefbahnhof hinsichtlich der Gleisneigung von 15‰ (sechsfach über dem Grenzwert) wird zu Restriktionen führen. Außerdem kann mit dem Ergänzungsbahnhof ein Metropolexpress Stuttgart – Leonberg – Renningen – Calw umgesetzt werden. Mit der Einbindung der Panoramastrecke in den Tiefbahnhof wird der Nutzen des Regionalbahnhofs Stuttgart-Vaihingen als Verkehrsdrehscheibe dauerhaft gesichert.“
Umgesetzte Maßnahmen aus dem Schlichterspruch:
Maßnahme |
Status |
Mehrkosten |
zweigleisiger Ausbau der Wendlinger Kurve |
Beschlossen, teilweise im Bau |
125 Mio. € |
Erweiterung 3. Gleis Flughafen, Rohrer Kurve, Regionalbahnsteig Vaihingen |
Beschlossen, teilweise im Bau (Regionalbahnsteig); Planfeststellung für Rohrer Kurve/3. Gleis umstritten |
80 Mio € |
ETCS-Ausrüstung des Knotens Stuttgart |
beschlossen |
Mind. 350 Mio. € |
Zusätzliche Gleise nach Zuffenhausen (Nordzulauf) |
Im Deutschland-Takt vorgesehen |
Mind. 1.000 Mio. € |
Gäubahntunnel (statt. 3. Gleis) |
Im Deutschland-Takt vorgesehen, vorbehaltlich Wirtschaftlichkeit |
Mind. 1.400 Mio. € |
Einführung Gäubahn in Tiefbahnhof |
VCD-Vorschlag |
Ca. 200 Mio. € (anstelle Gäubahntunnel) |
Ergänzungsbahnhof (anstelle 9./10. Gleis) |
Vorschlag Landes-Verkehrsministerium, wird vom VCD unterstützt |
Abhängig von Ausgestaltung |
Die Symbiose könne allerdings nur dann gelingen, wenn entsprechende Optionen von Anfang an einbezogen würden -selbst wenn sie erst später zur Realisierung kommen sollten. Es könne nicht so weitergehen, dass der Projektpartner Stadt Stuttgart seine Einzelinteressen in den Mittelpunkt stelle und die Fahrgäste im Land darunter leiden müssten. Dabei trage die Stadt Stuttgart nur rund 5% der Gesamtkosten. „Der neue Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, der am Sonntag gewählt wird, muss diesen Dialog anstoßen und führen, um eine zukunftsfähige Eisenbahninfrastruktur gleichberechtigt zur Stadtentwicklung zu gestalten. „Nur so können die Verkehrsprobleme der Region Stuttgart zusammen mit dem Umland nachhaltig gelöst werden“, erklärt VCD-Landesvorsitzender Matthias Lieb. (VCD Landesverband Baden-Württemberg)

« Zurück | 29.11.2020 | |